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Samstag, April 21, 2007

Adding some thoughts

Bald sind sie voll, die ersten zwei Monate und Bangkok ist mittlerweile schon so etwas wie ein Zuhause geworden. Die Zeit scheint schon wieder in gehörigem Tempo davon zu laufen und ich stelle fest, dass bei all diesen Bildern hier ein paar tiefere Eindrücke verborgen bleiben. Also ist es an der Zeit mal ein wenig aufzuholen und meine ersten Gedanken über diese neue Kultur loszuwerden. Lasst mich mit einem platten Statement beginnen: Mir geht es sehr gut. Ich genieße diese Erfahrung mit jedem Tag der an mir vorüber zieht und das Leben hier lullt einen recht gut in Unbekümmertheit und Entspanntheit ein. Und trotzdem wäre es gelogen, würde ich behaupten, dass alles einfach toll ist. Vielleicht ist das schon die tiefere Erkenntnis oder nur eine vorübergehende Dämpfung der Euphorie, auf jeden Fall stelle ich fest, dass ich für diese Welt nicht geboren bin.
Es sind ja meistens die Menschen, die eine solche Erfahrung besonders prägen, speziell in Bangkok, wo stadtbildnerische Schönheit und Ruhe abhanden gekommen sind (zumindest muss man lange suchen und wird auch dann nur selten fündig). Deshalb möchte ich den ersten Teil meines Folgenden Berichtes gerne eben diesen widmen, und gleich darauf aufmerksam machen, dass sich folgende Verallgemeinerungen jedem Anspruch auf ein gerechtes Urteil entziehen. Aber das sogenannte Vorurteil ist doch meist die Summe der bis dato gesammelten Erfahrungen. Die Thais haben einen liebenswerten und zugleich befremdlichen Charakter. Die überragende Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft führt oft sogar dazu, dass sie alles versuchen werden um uns glücklich und wohlfühlend zu machen, auch wenn das bedeutet, eigene Wünsche und Vorstellungen gänzlich zu unterdrücken. Wer hier also selbst mal das Bedürfnis hat, es anderen Recht zu machen, dem bedarf es schon an einiger Übung, das stetige Zustimmen zu durchleuchten. Das dieses Verhalten für den egoistischen Konsum an schönen Momenten zuträglich ist, steht außer Frage, so lange es einen kalt lässt, ob sich jemand nur deinetwegen zu etwas hinreißen lässt und dennoch so tut, als wäre das die beste Idee aller Zeiten. Zu dieser Freundlichkeit, die auch dadurch gekennzeichnet ist, dass Thais immer mit einem Lächeln zur Stelle sind, gesellt sich aber auch eine sehr große Verschlossenheit und Oberflächlichkeit, sobald es zu persönlicheren und privateren Gedanken kommt. Die sprachlichen Barrieren sind dafür natürlich auch nicht gerade förderlich. Zu weilen wirken Thais tatsächlich eher desinteressiert. Fragen über einen selbst sind eine ausgesprochene Seltenheit und so manche Unterhaltung funktioniert eben nur so lange, wie man selbst etwas zu erzählen hat. Nicht aber, dass das Gegenüber die anschließende Sprachlosigkeit als merkwürdig empfinden würde, oder die berühmte gleiche Wellenlänge vermissen würde... alles ganz normal. Die Gedanken sind hier eben frei, scheinbar so frei, dass sie oft nur schwer wieder eingefangen werden können. Im großen und ganzen also keine Menschen mit denen man mal auf die Schnelle eine wirkliche Freundschaft aufbaut, schon gar nicht wenn man als Grundlage dafür den intensives Austausch von (auch mal bedeutungsvolleren oder emotionalen) Gedanken betrachtet. Alles basiert auf bedingungsloser Höflichkeit und teilweise gespielter Freundlichkeit. Zumindest in den Kreisen die ich bis jetzt so kennen lerne. In der Firma sind ja auch nicht mehr alles so die Jüngsten und wildesten ;-)
Wo wir beim nächsten Thema wären (immerhin 80% der Belegschaft und für meine Jungs die Frage, die ihnen schon die ganze Zeit auf den Fingern brennt) ... Die Frauen ... Eine wahrlich besondere Spezies in Thailand. Grob in 3 Kategorien einzuteilen. Als erstes hätten wir da die so genannten Ladyboys oder Transvestiten. Teilweise atemberaubend in ihrer körperlichen Schönheit und somit stets eine Gefahr für westliche, ungeübte Blicke, denen sie sich nur allzu gerne und offen zur Schau stellen. Die zweite Gruppe umfasst das große Metier der körperlich arbeitenden, weiblichen Kaste. Man unterstellt ja vielen Touristen, sie kämen nur deswegen hierher. Zu recht! Ein Glück, dass ich kein Tourist in diesem Sinne bin. Wo auch immer man hingeht (besonders natürlich im Nachtleben), kreuzt man den Weg dieser (für thailändische Verhältnisse) überraschend aufgeschlossenen und kommunikativen Spezies. Das einzige Mittel dagegen: Läden aufsuchen, die eher von Einheimischen bevölkert werden (was auch Nachteile hat, dazu in der Rubrik Nachtleben mehr). Und zu guter letzt dann eben noch all die ganz normalen Frauen Thailands, die leider dazu erzogen wurden, weitestgehend keine eigenen Gedanken zu verbreiten, geschweige denn durch Fragen Interesse zu zeigen, und sich ganz in den Dienst der Gastfreundschaft zu stellen. Was bedeutet, wie schon erwähnt, dass aber auch wirklich immer das gemacht, gegessen, geschaut, getrunken, gespielt, geredet, getanzt, usw. wird was unsereins gerne möchte. Nur drückt sich dieses Phänomen eben bei den Damen der thailändischen Schöpfung noch viel extremer aus. Ein gewisser Zynismus möge mir an dieser Stelle gegönnt sein. Natürlich gibt es auch hier aufregende, spannende, geistreiche, unterhaltsame, abenteuerlustige, vielinteressierte, ... usw. Frauen ... ich habe sie nur noch nicht getroffen.
Gerne werde ich meine Eindrück in späteren Posts auch wieder revidieren. Darin folgen dann auch die nächsten durchaus amüsanten Kategorien (z.B. das Nachtleben ...).

Sawadee

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